20.10.2013: Schnipp, Schnapp – Haare ab!
Es ist tatsächlich am Wochenende passiert! Ich habe es hinter mir. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, um diesen Tag zu beschreiben, denn es waren so viele Eindrücke, dass man einfach nur sagen kann: unglaublich.
Am Samstag war ja nochmal richtig traumhaftes Wetter und wir hatten überlegt, es am Nachmittag noch durchzuziehen. Wir waren ja bei meiner Familie. Meine Haare wurden tatsächlich immer lockerer und man konnte ständig was rausziehen. Aber irgendwie waren wir hin und her gerissen und wir beschlossen, es am Sonntag zu machen. Bis dahin testete ich immer wieder mal, wie viel Haare sich lösen, denn umso mehr man rausziehen kann, desto „einfacher“ beschließt man, den Rest nun wirklich runterzumachen. Am Sonntag wurde es auch wieder ein Stück mehr und ich hätte mir endlos vor dem Spiegel Haare rausziehen können. Wir alle wussten, heute ist es soweit. Es hat keinen Wert mehr zu warten, bevor alles sonst wo noch rumfliegt und sich verhängt. Am Nachmittag „versammelten“ wir uns alle gespannt im Wohnzimmer: mein Mann, ich, meine Geschwister und Eltern. Es war schon ein komischer Moment, auf der einen Seite weiß man nicht, wie man damit nun umgehen wird und auf der anderen Seite war man auch gespannt, wie es danach ausschaut und wie das alles verläuft. Wir waren auf jeden Fall alle ziemlich aufgeregt. Ich hatte ja bereits am Freitag berichtet, dass wir geplant haben, das Beste daraus zu machen und ich nicht einsam beim Friseur sitzen wollte. Und so war es auch, im Wohnzimmer bauten wir unseren eigenen „Friseursalon“ auf. Ich saß in der Mitte und konnte alles im Spiegel mitbeobachten. Wir wollten alles schrittweise angehen und natürlich alle möglichen Frisuren ausprobieren. Anfangs haben wir noch die letzten Erinnerungsfotos mit normalen Haaren gemacht, wo dann doch ein paar Tränen rollten. Aber das war nur die Anfangshürde, dann war ich bereit. Mein Bruder erwies sich als äußerst engagierterer Friseur
und erst mal ging’s mit der Schere los. Das Ganze hat schon etwas gedauert, man hat ja ziemlich viele Haare am Kopf, aber dann wurde der Rasierer angeschmissen und es war “showtime”:
– einseitiger undercut
– beidseitiger undercut
– verschiedene Ponyvarianten
– Iro
– Komplettrasur auf ein paar mm
– seitliches Zick-Zack-Muster
– komplette endgültige Rasur
–> Das ist so ungefähr der grobe „Shooting-Verlauf“…
Wir machten nach jedem Stepp Fotos ohne Ende. Alle waren von den ganzen Frisuren begeistert und ich muss sagen, es war/ist echt nicht schlimm. Ich habe sogar selber dann an mir rumgeschnitten (wann schneidet man sich schonmal selber einfach einen ganzen Zopf ab? ). Jeder kam mal dran und hat irgendwas ausprobiert. Das war schon echt lustig. Ich denke heftig ist es, wenn man radikal alles auf einmal runtermacht. Aber wir haben uns so „spielerisch“ bis zum Ende rangetastet, dass es für alle ein rießen Spaß war. So eine Vorgehensweise ist nur zu emfpehlen. Der Tag hatte unglaublich viele Fassetten.
Ich war danach so erleichtert, dass diese Hürde nun geschafft war und zum anderen war ich echt froh und erstaunt, so einen „Tag der Trauer“ mit so einer Freude erlebt zu haben. Das habe ich aber auch meiner Familie zu verdanken und dem ganzen Humor . Achja, mein Bruder durfte seine Haare behalten
.
Nun, und jetzt… was soll ich sagen: ganz schön kühl ;-). Nachts brauche ich auf jeden Fall eine Mütze, außer es ist recht warm. Aber ich muss sagen, ich habe mich schnell daran gewöhnt. Das war auf jeden Fall ein impulsives, einmaliges Wochenende! Mal schauen, ob ich hier ein paar Bilder rein stell… Aber als Fazit kann ich einfach nur Mut machen, falls jemand auch mal durch sowas durch muss. Am Anfang stellt man sich das so schrecklich vor und weiß nicht, wie man damit umgehen wird. Aber man hat den ganzen 1. Zyklus Zeit, sich darauf einzustellen und das anzunehmen und wenn man dann so einen “Shooting-Tag” daraus macht, ist es einfach nur genial. Diese Bilder hat man nur einmal im Leben, Bilder, die in dieser Form sonst nieee entstanden wären… Somit ist es halb so wild, zudem ja eh alles wieder nachwächst!
Posted in Tagebuch by sara with comments disabled.