Montag, 04.11.2013
So, wo fange ich an.. der Montag war leider nicht so toll.
Vormittags hat mich meine Mutter zum Onkologen gebracht und geplant waren ja wieder diese zwei Spritzen, die ich immer am Tag 8 eines Zyklus bekomme (mit Vorlauf). Ich war nicht so gut drauf, hatte auch wenig Lust… Naja, als wir dort ankamen, durfte ich wieder gleich Platz nehmen im Therapieraum. Dann kam der Vorlauf und die haben erstmal Blut über’n Port wieder abgenommen, um die Werte zu sehen. Das letzte Blutbild wurde am 31.10.2013 gemacht, wo ich diese Neulasta-Spritze für die Leukozyten bekommen habe. Da waren die Leukozyten bei 5,5 und die Thrombos bei 336. Also hat soweit gepasst. Jetzt am Montag neues Blutbild: Leukozyten sind wieder auf 0,4 runter und die Thrombos auf 100. Hoppla, damit hatte ich nicht gerechnet, dass die Leukos jetzt schon wieder soweit unten sind. Im letzten Zyklus waren diese ja schonmal auf 400 unten, aber das kam erst im Laufe der zweiten Woche. Und irgendwie dachte man, vielleicht verläuft ja jeder Zyklus in etwa gleich und ich rechnete mit dem Abfall erst im Laufe dieser Woche eben wieder. Resultat: Der Arzt musste drüberschauen und kam dann zu mir her und fragte, wie ich mich sonst so fühle, ob Fieber, Halschmerzen oder irgendetwas… er überlegte, eine Woche zu pausieren, weil die Leukos eben so weit unten sind und dass es eben ne heftige Chemo ist usw. Ich dachte mir nur, bitte nicht, ich hatte schon alles durchgerechnet, dass ich in der Weihnachtswoche dann genau in der 3. Woche vom Zyklus bin, das hätte so gut gepasst. Und so verschiebt sich dann alles. Ich sagte ihm, dass ich kein Fieber habe und es soweit gut geht und er beschloss, in der Studienzentrale erst anzurufen (da ich ja an dieser HD18- Studie teilnehme- dort ist alles festgeregelt der Ablauf). Er kam wieder zurück und meinte, die Studienzentrale meint auch, solang kein Fieber auftritt, gibt es auch keine Verzögerung. Puh! Sehr gut. Somit ging es weiter mit dem Vorlauf und diese zwei Spritzen wurden diesmal als Flaschenform bestellt, da ich diese auch über den Port bekommen kann. Dann durfte meine Mutter sich mit zu mir hocken in den Therapieraum, was natürlich ganz schön war.
Als alles durchgelaufen war, ging es ab nach Hause. Ich war schon erschöpft, aber soweit ging da noch alles.
Nachmittags ruhte ich mich dann im Wohnzimmer aus, und hab angefangen ziemlich zu frieren. Es wurde immer mehr und ich hüllte mich in zwei Bettdecken ein und machte mir dann irgendwann eine Wärmflasche. Das ganze hat sich dann schon eher zu einem Schüttelfrost entwickelt und der Körper hat ewig die Wärme nicht aufgenommen. Als Stephan gegen 17:00 Uhr heimkam, war mir immer noch kalt und ich habe dann mal Fieber gemessen.. tatsächlich erhöhte Temperatur (aber noch unter 38 °C). Wir machten uns dann schon Sorgen, weil der Arzt ja schonmal meinte, sobald Fieber auftaucht, ab ins Krankenhaus, weil es eben ein Infekt sein könnte und das zu gefährlich ist. Ich hab alle paar Minuten gemessen und die Temperatur stieg, das höchste war dann irgendwann 38,95. In der Praxis erreichten wir natürlich keinen mehr und ruften dann den Arzt am Notfallhandy an. Stephan schilderte die Situation und der Arzt fragte noch einiges, ob ich sonst noch Beschwerden habe und sagte, wenn das Fieber weiter steigt, also über 39°C, dann sollen wir ins Krankenhaus und vorher nochmal kurz bei ihm anrufen. Er meinte, dass Fieber kann eben auch von einer dieser Spritze/Medikamente kommen, die ich in der Praxis verabreicht bekommen habe. Ich musste da ja auch davor 2 Paracetamol-Tabletten nehmen (immer am Tag 8), vielleicht auch deshalb… würde Sinn machen.
Naja, wir bangten dann natürlich. Bitte kein Krankenhaus. Mir war dann recht warm irgendwann, typisch Fieber halt. Hab dann alle paar Minuten gemessen und die Dezimalstellen sind dann erstmal Stück um Stück wieder runter. War zwar noch über 38 °C, aber es ging nicht über 39°C. Ich hatte dann auch wieder Appetit und hab eine Suppe gegessen. Mir ging es dann Stück um Stück besser merkte ich. Hab schön weiter gemessen, bis es dann irgendwann wieder bei 37, … °C war. Also es ist dann wirklich Stück um Stück wieder runter. Wir waren echt erleichtert! Der Arzt rufte dann sogar nochmal an, und fragte, wie es jetzt ist und als er hörte, dass die Temperatur wieder runter ist, meinte er auch, dass er dann denkt, dass es eben passt und er möchte mich aber morgen dann sehen. Ich erzählte ihm noch kurz, dass ich ab und zu im Port so ein stechen habe, das war nämlich am Montag nachmittag wieder und er tippte dann auf einen Nerv, den ich vermutlich spüre. Solange ich keine Schmerzen habe beim draufdrücken oder so, müsste es passen.. das hat mich dann auch beruhigt! Fand ich echt nett, dass er sich nochmal gemeldet hat, er hätte ja auch einfach warten können, bis ich morgen in der Praxis auftauche, war ja schließlich auch sein Feierabend…
Ja der Abend verging dann und es wurde Gott sei Dank immer besser. Bin dann früh ins Bett, war ziemlich müde. Nachts war es zwar immer wieder mal warm und mal wieder kälter, ich denke die Temperatur hat halt noch etwas geschwankt, aber es ging. Habe dann auch mal Fieber nochmal gemessen und da war es sogar bei 36,…°C. War ich auch sehr froh und wusste somit, es hat sich wieder gefangen alles.
Aber das ist schon echt blöd, dass die Blutwerte so unerwartet schwanken können. Selber kann man halt daheim nicht kontrollieren und durch das Cortison merkt man den “richtigen” Zustand auch nicht deutlich. Da muss man schon echt aufpassen.. ich vermute mal, dass am Wochenende somit die Werte auch schon unten waren, keine Ahnung. Aber das sind halt jetzt auch die ersten Erfahrungen, die man damit macht. Man kennt sich ja auch nicht aus damit, wie alles verläuft. Also anscheinend kann man nicht davon ausgehen, dass die Zyklen in etwa gleich verlaufen (auch vom Werte abfallen her..). Mal sehen, wie alles weitergeht.
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