05.12.2014 – Bericht 1 Jahr später

Hallo ihr Lieben!

1 Jahr ist nun schon vergangen seit dem die ganze Geschichte hier losging.. wie geht es mir denn inzwischen fragt sich vielleicht der ein oder andere?

Darauf möchte ich nun eingehen und seit langem mal wieder die Homepage etwas beleben ;-). Mit positiven Berichten Gott sei Dank!

Letzter Stand war im April 2014 das PET-CT von der Studiengruppe- zur letzten endgültigen Sicherheit mit einwandfreiem Ergebnis. Danach hatte ich erstmal noch freie Zeit, um Abstand zu bekommen und mich zu erholen. Mein Mann und ich sind ja März 2014 auch umgezogen und ich konnte alles schön einrichten im neuen Heim (und das war auch ein guter „Neustart“ nach allem). Anfang Mai 2014 begann ich dann auch schon mit einer Wiedereingliederung bei meiner Arbeitsstelle und zog diese 4 Wochen lang durch. Auf eine Reha-Maßnahme habe ich verzichtet, aus dem Grund, da ich einfach nicht gerne alleine in einer fremden Umgebung sitze und dies nicht gerade Erholung für mich wäre. In dieser freien Zeit habe ich unglücklicherweise mir noch das linke Schlüsselbein gebrochen bei einem Sturz. Aber dies ist auch wieder gut verheilt. Die Wiedereingliederung war wichtig, da die Zeiten sich langsam gesteigert haben. So konnte ich mich an alles erst wieder gewöhnen. Es tat gut, nach so einer langen Zeit, wieder eine Aufgabe zu haben und raus zu kommen.

Mein Immunsystem war nach den ganzen Strapazen natürlich noch sehr geschwächt. Ich bekam dann Magen-Darm mit Fieber mal wieder (aufgrund der Fieber-Krankenhaus Geschichte hatte ich da absolut keine Lust drauf…). Aber das hat sich wieder normal erholt alles, bis ich mir dann eine Erkältung eingefangen hatte. Dann wurde mir klar, ich muss jetzt mal was unternehmen für mein Immunsystem. Ich hatte absolut keine Lust & Nerven auf „krank“ sein. Bitte mal eine Pause! Und so hab ich begonnen, den Klassiker unter den „Vitaminspritzen“ zu nehmen: “Orthomol immun”. Speziell sogar nach Chemotherapie empfohlen. Das sind Trinkfläschchen aus der Apotheke, die alle möglichen Vitamine und Spurenelemente enthalten, die der Körper braucht. Seitdem ich das genommen habe, wurde ich bis jetzt tatsächlich nicht mehr krank! (Juhuu). Man muss das auch nicht dauerhaft nehmen. Anfangs mal als Kur, um das Immunsystem auf Vordermann zu bringen, aber danach dann immer wieder mal zwischendurch oder wenn man was merkt (nicht nur für Chemopatienten 😉 ). Ab Juni 2014 bin ich wieder Vollzeit in der Arbeit unterwegs… Das Leben fing an, wieder ganz normal zu werden und der Lebensalltag pendelte sich wieder ein.

Im Juli hatte ich dann meine erste Nachsorgekontrolle! Mir wurde Blut abgenommen und Ultraschall durchgeführt und abgetastet. Und natürlich ein Arztgespräch, wie es geht und was man merkt etc. Die Blutwerte haben sich vollständig erholt und alles schaut gut aus. Mir wurde der Port wieder gespült und es war fast etwas „heimisch“, wieder in die Praxis zu kommen und Leute zu sehen, die einen betreut haben. Meine Haare sind natürlich auch wieder gewachsen – endlich! Es geht erstaunlich schnell bei mir. Nun habe ich schon eine normale Kurzhaarfrisur wieder und ich bekomm genau so dicke Haare wieder wie vorher, zwar tatsächlich etwas lockig, so wie man es oft hört, aber das vergeht teilweise wieder, wenn die Haare länger werden. Früh brauche ich ziemlich lang mit den kurzen Haaren, um die Frisur „herzustellen“… man denkt es nicht, aber lange Haare machen viel weniger Arbeit ;-). Ich habe inzwischen auch schon öfter gehört, ob ich die kurzen Haare nicht so lassen will :-D, aber ich denke, etwas länger sollten sie schon wieder werden 🙂.

Zwecks den Nachwirkungen habe ich schon was zu berichten… ich hatte seit Therapieende bis jetzt so ca. 4- 5 mal ziemlich heftige Bauchkrämpfe. Es hat eher wie eine Unverträglichkeit ausgeschaut. Ich wurde daraufhin untersucht, aber ohne Ergebnis. Zuletzt hatte ich es Ende November nochmal. Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt. Mit den Hormonen hatte ich tatsächlich auch Beschwerden und hatte „Hitzewallungen“, Schlafstörungen und emotional schnell an den Grenzen (tatsächlich Wechseljahrsbeschwerden mit 21 Jahren). Ich hatte diesbezüglich einen Termin bei der Frauenärztin und sie hat mir dann Hormone verschrieben zum einnehmen, weil der Körper ja welche braucht. Aber was schon mal freudig war, dass sie sagte, sie denkt, es erholt sich wieder alles. Nun kommt das nächste Wunder Gottes,- vom Timing so perfekt ausgeführt! Ich kaufte die verschriebenen Medikamente, und wollte dann anfangen, diese einzunehmen, und ich merkte aber, dass irgendwie die Beschwerden kaum noch da sind (irgendwie seit dem Termin bei der Ärztin). Ich beobachtete das Ganze noch etwas und tatsächlich, hatte ich keine Hitzewallungen mehr. Ich rief bei der Ärztin wieder an und schilderte ihr die Situation, und sie meinte, dass ich dann dieses Jahr einfach mal noch abwarten soll, ob sich alles wieder erholt. Und inzwischen hat sich tatsächlich alles wieder erholt und ich habe diesbezüglich keine Beschwerden mehr. Nach so kurzer Zeit nach der Chemo.. nach einer starken Chemo.. es ist unglaublich. Andere haben Jahre noch mit den Hormonstörungen zu tun.. Gott ist einfach so stark, für ihn ist wieder mal nichts unmöglich! Vor allem hatte ich auch Angst, dass ich mir das entnommene Gewebe wieder einsetzen lassen muss, wenn sich die Hormone nicht normalisieren… das wäre wieder ein Eingriff. Aber so wie es ausschaut bleibt das nun Gott sei Dank erspart.

Im Laufe der Zeit bin ich auf ein Vulkangestein “Zeolith” gestoßen, das im Körper entgiftend wirkt und somit gegen sämtliche Gift- und Schadstoffe und Krankheiten eingreift, in dem alles über den Darm rausgeschwemmt wird. Es ist ein Pulver, das man trinkt. Aber es ist etwas unangenehm, dieses Pulver zu nehmen, von daher bin ich momentan etwas nachlässig… sollte ich aber wieder einnehmen. (Nähere Informationen zu dem Produkt findet man im Internet, das Original Produkt nennt sich “Panaceo”)

Nun, es sind jetzt alle Viertel-Jahre die Nachkontrollen. Im Oktober wurde dann nochmal ein CT gemacht… (um die Strahlen kommt man leider nicht rum). Aber das Ergebnis war einwandfrei! Die Ärztin hat sich auch total gefreut und es schaut alles super aus. Immer nur her mit solchen Nachrichten! 😉

Ja, das ist jetzt so der Stand der Dinge… Wichtig ist, dass man fit bleibt und sich gesund ernährt, viel Bewegung. Hier muss ich auch mal noch etwas mehr in die Spur kommen. Aber ansonsten geht es ganz gut, und es ist so ein Grund zum Danken. Letztens haben wir von einer Bekannten erfahren, deren Freundin wir auch mal persönlich kennengelernt haben, die eben auch Krebs hatte (Bauchspeicheldrüse), und sie war eigentlich voller Hoffnung und Mut, und die Bekannte berichtet uns, dass diese Freundin im Juni verstorben ist und ihre Beerdigung vorher noch komplett selbst organisiert hat. Das trifft einen schon ziemlich, wenn man sowas hört… und letztendlich ist sie nicht an der Bauchspeicheldrüse gestorben, sondern sie bekam Fieber, was nicht mehr weg ging, bis sie gestorben ist. (Die Milz war glaube ich auch schon betroffen)

Heftig… wenn man bedenkt, dass ich genau so mit Fieberschüben im Krankenhaus lag. Uns war das gar nicht so bewusst zu der Zeit, dass eigentlich der Körper ja so geschwächt ist, und schwer solche Dinge ab wären kann, schließlich können tatsächlich Chemopatienten an einer Lungenentzündung sterben. Es ist vielleicht besser, dass das uns und mir zu der Zeit nicht so bewusst war, das Maß der Gefahr. Umso mehr war es ein Wunder, wie das Fieber verschwand. Gott hat eingegriffen. Übrigens war das damals genau um die Jahreszeit. Am 20. Dezember durfte ich das Krankenhaus verlassen. Ich werde dieses Jahr die Weihnachtszeit sehr genießen und nachholen, was ich verpasst hatte ;-).

Man vergisst diese Erkenntnisse sehr schnell, wenn man im Alltag wieder vor sich hin lebt, weil alles wieder so normal ist, als wenn nichts gewesen wäre. Auf der einen Seite ist es gut so, denn das Leben geht ja auch weiter, aber auf der anderen Seite sollte man sich es immer wieder bewusst machen, was man mit Gott erlebt hat und wie wertvoll die persönlichen Erkenntnisse sind.

Ach ja, 2015 kann dann mein Port eigentlich auch raus. Mein Arzt meinte, ein Jahr sollte er schon drin bleiben, aber dann im März/April kann er eigentlich raus. Mal sehen, wann ich das machen lasse. 

Was auch so erstaunlich ist für mich; nach der ganzen Geschichte.. Gott hat es zwar zugelassen in meinem Leben, aber es ist erstaunlich, wie er auch alles wieder herstellt, als wenn „nichts“ gewesen wäre. Er hat mich die schwere Zeit durchstehen lassen, mit einem bestimmten Grund; und schenkt es auch, dass alles tatsächlich wieder normal werden darf. Er führt alles zum Guten. Und das ist alles andere als selbstverständlich. Das heißt nicht, dass alles so bleibt. Es gibt genug Beispiele, wo es auch ganz anders läuft und ich hab keine Ahnung, was mich in Zukunft noch erwartet, aber entscheidend dabei ist, dass dies Gottes Sache ist, weil Er unser Leben am besten kennt und unter Kontrolle hat. Und das darf uns glücklich machen. Lebe jeden Tag als ein Geschenk. Sei fröhlich und sei dir gewiss, dass alles im Leben, was Dir begegnet, erst an Gott vorbei muss. Und wenn ER zu einer Sache JA sagt, dann niemals ohne Grund. Er lässt uns nicht alleine, Er verspricht es Dir jeden Tag aufs neue und hilft Dir, egal in welcher Lage du Dich momentan befindest. Mag es noch so ausweglos aussehen, für Gott ist tatsächlich nichts unmöglich! Bei Ihm ist alle Macht, Er liebt Dich und nimmt Dich an die Hand, bei Ihm findest Du, was kein Mensch Dir geben kann. Einen Halt und eine Sicherheit, die auch keiner Dir mehr nehmen kann. Vertraue Ihm und sei getrost, Gott hat Dein Leben, jede einzelne Sekunde unter Kontrolle und das darf uns ruhig und sicher werden lassen. Gott kann uns nicht enttäuschen, so wie es viele Menschen genüge tun. Er bleibt treu, das ist Sein persönliches Versprechen an Dich und an mich.

Liebe Grüße,

Eure Sara


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