Heute konnte mich Stephan wieder früh zur Praxis bringen und es ging kurz nach 8 wieder weiter. Selber Ablauf wie gestern. War wieder gegen 10.30 Uhr fertig. Es tut echt gut, währenddessen zu lesen oder gute Musik zu hören. Bringt einen auf andere Gedanken. Hatte ab und zu immer noch ein bisschen ein komisches Gefühl, aber ich hab dann während des Vorlaufs versucht, so viel wie möglich von einer Butterbreze zu essen, damit ich nicht nüchtern bin. Dann war’s auch besser. Meine Mutter holte mich dann später wieder ab. Endlich sind die ganzen Medikamente ambulant wieder geschafft. Morgen bekomme ich dann wieder diese Neulasta-Spritze für die Leukozyten. Dann folgen die Woche drauf wieder regelmäßig Blutkontrollen, weil die Werte dann wieder sinken. Jetzt weiß ich immerhin, wie der Ablauf von einem Zyklus ist.
Nach ein paar Erledigungen noch hat’s mir aber dann doch ziemlich gelangt. Meine Mutter brachte mich dann nach Hause und ich habe mich für eine Stunde hingelegt. Die Ruhe tat gut. Ab und zu kommt noch ein komisches Gefühl auf, aber nur kurz und es vergeht wieder. Ich muss unbedingt mehr trinken. Ich glaube dann fühlt man sich auch besser. Heute ruh ich mich einfach noch aus. War doch viel die letzten Tage wieder. Aber der Hauptteil ist ja eigentlich geschafft. Kritisch sind die Werte nächste Woche, die dürfen halt nicht zu sehr abfallen. Aber das wird schon alles.
Eine Kleinigkeit zum schmunzeln:
Das Bild habe ich heute in einem Katalog gesehen & ich fande es so lustig, weil ich ja auch ständig Mützen trage, mit dem Unterschied, dass der Igel noch seine ganzen Stoppeln alle hat .
Zum Montag Abend kann ich noch berichten, dass es wirklich stabil alles blieb, wofür ich sehr dankbar bin. Im ersten Zyklus konnte ich am ersten Tag gar nichts mehr essen und schaut mal, was da jetzt am Abend noch ging:
Ablenkung tut auch gut merke ich. Wenn man sich darauf konzentriert, kommt schneller ein komisches Gefühl auf. Somit waren wir abends noch einkaufen und ich habe einen voll goldigen Schneebaum ergattert, jetzt muss es nur noch das schneien anfangen, und die Winterdeko kann kommen…
Danach war ich dann aber schon sehr ko, kein Wunder nach den 7 Stunden.. hab dann schnell geschlafen.
Der Dienstag war auch ganz gut. Der Arzt fragte gleich, wie es diesmal ging nach dem ersten Tag. Die Chemo ging dann so von ca. 08.15 Uhr bis 10.30 Uhr. Am Tag 2 und 3 kommt ja nur ein Beutel dran, also ein Medikament.. mit Vorlauf halt immer. Mein Arzt sagt immer gern Vorspeise dazu. Wie die Helferin meinen Port angestochen hat, meinte sie, dass der jetzt auch schon mitgenommener ausschaut. Ich meinte dann, bestimmt von den ganzen Pieksen immer und dass das doch normal ist (?)… sie stimmte dann zu. Beim rausziehen der Nadel war wohl außenrum eine leichte Rötung, aber die andere Arzthelferin meinte dann, das kann vom Pflaster kommen.. ich hoff da entzündet sich nix irgendwann. Aber eine Entzündung würde sich schon anders bemerkbar machen, auch mit Fieber.
Diesmal wurde ich komplett vom Taxi hin und zurück gefahren. Auf der Heimfahrt hat mich die Chefin gefahren, die schon seit 20 Jahren Krebspatienten fährt.. wir haben uns recht gut unterhalten. Sie hat schon so einiges mitbekommen. Bei einer wurde der Port falsch gelegt, und die Chemo lief in die Lunge, obwohl die gar keinen Lungenkrebs hatte und ohne jetzt jemanden schlecht zu reden.. der wurde angeblich dort falsch gelegt, wo ich meinen auch bekommen habe.. heftig, wenn man sowas hört. Also es ist wirklich ein Wunder für mich, wie glatt alles bisher lief und läuft. Das ist wahnsinn. Was andere noch zusätzlich leiden müssen.. Gott hält da echt seine Hand so darüber, das merke ich gewaltig. Und das hab ich auch allen Gebeten zu verdanken. Ich bin so dankbar dafür! Am Nachmittag hab ich noch meine Schwester besucht und am Abend ging’s dann noch kurz zur Apotheke, um neues Antibiotika zu bekommen. Dann war ich wieder recht müde. Die Nacht war so mittel. Um halb 2 ungefähr war ich dann wieder ein Stück wach, ich nehme ja das Cortison seit Montag auch wieder.. irgendwann schlief ich dann wieder ein. Fieber hab ich auch mal gemessen, war aber alles ok. Hatte manchmal ein komisches Gefühl… so leichte Übelkeit. Aber verging dann wieder.
Sooo, erster Chemotag des zweiten Zyklus wieder geschafft!!
Ich habe alles ganz gut vertragen, aber diesmal hat es eeewig gedauert…. 7 Stunden insgesamt. War um 08:00 Uhr drin und um 15:00 Uhr durfte ich dann nach Hause. Weiß auch nicht, es ist diesmal vermutlich einfach langsamer durchgelaufen. Wobei das ja prinzipiell besser ist, weil man das Ganze dann besser verträgt, wenn’s langsamer läuft. Aber man sitzt halt nur rum.. wobei es schon zum aushalten war. Man kann ja die Zeit nutzen. Vormittags war dann der Therapieraum voll und es ist immer wieder was los, man kann eigentlich immer den Arzthelferinnen bei der Arbeit zuschauen
. Irgendwann hab ich dann ein gutes Buch weitergelesen, was ich eh schon längst mal machen wollte. Da vergeht schon die Zeit. Mittags/Nachmittags wurde es dann weniger und ruhiger. Auch angenehm. Dann kam der Arzt mal ein bisschen rein, weil er mir dann diese rote, große Spritze in den Port wieder verabreichen musste… haben dann ein bisschen geredet. Er meinte auch, dass es heute dann gut klappen müsste, ich hab eigentlich die besten Medikamente. Er sagte, vielleicht war es beim ersten mal auch die Aufregung usw. Das kann schon echt sein, die Psyche vielleicht. Jetzt geht es nämlich wirklich besser. Bis jetzt merke ich noch keine Übelkeit. Mal sehen, wie der Abend so verläuft. Recht warm ist mir immer wieder mal. Und ko bin ich schon, nach den 7 Stunden… Aber das geht ja. Hunger hatte ich während der Chemo dann auch. Hatte ja nichts zum essen dabei, ich dachte ich bin um halb 1 schon fertig.
Einmal wie ich mit der Infusionsflasche auf Toilette bin, ist aus’m Port (der rückläufig ist, d.h. dass Blut auch rauskommen kann) Blut rausgelaufen in den Schlauch bis zur Infusion hoch.. als ich zurückkam, hat sich das die Arzthelferin angeschaut und meinte schon, wenn man den Port nicht mehr spülen kann, muss sie neu stechen, also ne neue Nadel legen. “Oah ne”, dachte ich. Sie probierte zu Spülen und tatsächlich ging es dann wieder! Puh. Aber ich bin soo froh, dass ich den Port habe, wirklich. Heute saß wieder ein Mann neben mir, der hatte seine letzte Chemo, und die haben im Arm rumgestochen und keine Ader hat gepasst. Erst beim 5. mal hat es dann geklappt! Also wenn man sowas mitbekommt… da würde ich die Port-OP sofort wieder machen. Eine ältere Frau war dann nachmittags neben mir und da waren die Venen so richtig rot schon in der Armbeuge.. wahnsinn.
Ist schon gut so alles.
Und noch eine freudige Nachricht für mich habe ich heute erfahren: ich bin ja schon öfter geritten und hatte eine Reitbeteiligung, diese habe ich aber vor ein paar Monaten wieder aufgegeben, weil’s mir doch zuviel wurde (abends nach der Arbeit, 2x die Woche usw.). Jetzt hat sich über eine Arbeitskollegin von meiner Schwester eine neue Möglichkeit aufgetan, dass ich auf einem Tinker 1x die Woche reiten könnte (bei mir in der Nähe). Und das war noch unsicher, ob es klappt und ob ich überhaupt darf, aber ich habe heute den Onkologen gefragt, und er meinte, prinzipiell soll ich ja das machen, wonach mir ist, und es spricht nichts dagegen. Ich soll allerdings den Mist und das Heu meiden, zwecks Schimmelkeime und Ansteckungsgefahr. Also nicht misten usw. Und wenn meine Thrombos weit unten sind und mich hauts runter, hab ich halt verstärkt blaue Flecken. Aber wenn das Pferd zuverlässig ist, kann ich’s machen. Und nach der Chemo ruft mich eben meine Schwester an, dass es bei der Kollegin klappt und ich ab nächster Woche bzw. sofort schon anfangen kann und dass das Pferd total lieb ist und zuverlässig. Das hat mich echt gefreut. Ich denke, mir wird es gut tun. Klar, ist es bestimmt auch anstrengend, aber man soll sich trotz Chemo auch fordern- bloß nicht überfordern. Und gerade durch das Cortison werden mit der Zeit meine Muskeln immer mehr abbauen, deshalb soll man auch viel raus und sich bewegen. Und beim reiten braucht man mehr Muskeln, als viele vermutlich denken. Da hockt man nicht nur drauf
. Da geht’s auch um Anspannung und richtige Hilfegebung mit z.B. den Beinmuskeln. Am Freitag werden vermutlich meine Schwester und ich mal hinschauen und ich kann’s mal ausprobieren. Mal sehen, wie es so klappt. Aber dann hätte ich auch frische Luft- stärkt die Abwehr
.
So, das war’s dann für heute. Mal schauen, wie der restliche Abend noch läuft. Morgen geht es dann um 08:00 Uhr wieder zum Onkologen. Werde dann Taxi nehmen müssen.
by saraDie letzten Tage waren sehr schön, ich hatte ja frei, die 3. Woche ist ja die Erholung sozusagen im Zyklus. Mir geht’s auch ganz gut. Am Wochenende war ich wieder bei meiner Familie und Samstag auf Sonntag habe ich bei meiner Schwester übernachtet. Der Mädelsabend/-tag war auch sehr schön . Es fällt auf, dass ich recht gern am essen bin
, aber das hängt vermutlich auch mit dem Cortison zusammen. Morgen geht es nun mit dem zweiten Zyklus weiter. Wow, der 1. ist somit geschafft
!
Ein wenig Bammel habe ich schon wieder vor dem Start. Die ersten drei Tage bekomme ich ja dann wieder die ganzen Medikamente über’n Port. Und am ersten die heftigsten. Ich bin gespannt, ob es mich da am Abend wieder so “zerbröselt”. Aber sobald ich was mit Übelkeit merke, werde ich diesmal gleich daheim die zusätzlichen Tropfen und Tabletten nehmen. Vielleicht dann am besten früh ins Bett und am nächsten Tag war es ja im ersten Zyklus schon wieder besser. Mal sehen, wie es diesmal so wird. Bleibt schon spannend, wie die weiteren Zyklen verlaufen.. wäre toll, wenn es so bleibt, wie im ersten jetzt.
Morgen früh fährt mich mein Mann dann zur Praxis und mittags holt mich meine Mutter ab. Das wird wieder ein langer Vormittag, wo ich am Tropfer hänge… mal sehen, mit was ich mich in der Zeit beschäftige. Entweder ich höre mir über’s Handy was an (Musik, Vortrag..) oder ich lese was. Mal schauen, wo nach mir dann ist . Bonbons muss ich auf jeden Fall mitnehmen, falls der blöde Geschmack dann während der Chemo hochkommt.
Ab morgen gehen dann die ganzen Tabletten daheim jeden Morgen auch wieder los. Die Pause war schon echt schön jetzt, aber wie heißt’s: Alles hat seine Zeit. Immerhin gibt es in einem Zyklus überhaupt eine Pause.
Jetzt wird es abends ja wieder schnell dunkel.. war ja auch Zeitumstellung. Ich bin schon ziemlich in Weihnachts- und Winterstimmung . Vielleicht, weil ich oft Mützen trage
. Ich habe mal meine Zyklen überflogen und durchgerechnet, und in der Weihnachtswoche müsste ich genau in der 3. Woche von einem Zyklus sein. Das wäre echt gut
.
So, dann euch allen einen schönen Abend noch und einen guten Start morgen in die Woche!
by saraHeute bekam ich einen Anruf von der Onkologie, dass es schon einen Termin für meine PET-Untersuchung gibt. Diese ist bereits am 13.11.2013 um 09:00 Uhr in der Uniklinik Erlangen. Das ist ja schon in knapp 3 Wochen. Ich bin echt gespannt, was dabei rauskommt. Das entscheidet dann, ob ich alle 6 Zyklen brauche oder vielleicht doch nur 4. Mal sehen.
Nachmittags besuchten mich mein Bruder und seine Freundin und wir machten einen langen Herbstspaziergang in der Sonne, die ja am Dienstag wahnsinn war. Das war echt richtig schön. Dieses Leuchten der Herbstfarben ist einfach toll.
Nun mit Mütze 😉
Ein paar Impressionen :
Heute ging es nochmal ab zum Onkologen: Blutkontrolle. Es erste mal mit Mütze in die Praxis. Damit „outet“ man sich natürlich endgültig in einer Onkologie. Aber es ist überhaupt nicht schlimm. Die Arzthelferin, die mir Blut abnahm, sprach mich dann schon darauf an und ich berichtete ihr von dem „lustigen“ Tag der Rasur und sie meinte auch, dass gerade bei jungen Patienten das Gesicht ganz anders zur Geltung kommt. Das haben mir tatsächlich jetzt einige schon gesagt. Echt interessant, was man da so für neue Komplimente bekommt . Naja, das Blutbild ergab dann, dass meine Leukos extrem in die Höhe sind, bis 26.000. Das liegt aber an der Spritze, die ich am Tag 8 bekommen habe. Diese wirkt recht lange nach. Und das passt aber auch so. Ich merke zwar schon manchmal ein Stück weit schmerzen im Rückenbereich oder auch so generell fühlt sich es teilweise so an, als hätte ich blaue Flecken am Körper, wenn man hinkommt (druckempfindlich). Aber das hängt denke ich alles mit dem Knochenmark zusammen, was jetzt vermehrt arbeitet. Die Ärztin meinte schon, ich kann da ruhig eine Schmerztablette nehmen, wenn es zu arg wird. Aber es hält sich alles ja noch sehr gut in Grenzen. Ich muss jetzt diese Woche gar nicht mehr kommen, erst nächsten Montag dann wieder- Beginn des 2. Zyklus. Falls an diesem Montag das Blut nicht passt, kann es sein, dass mir die Chemo dann erst ein paar Tage später gegeben werden darf. Die haben ihre Richtwerte. Das wird sich zeigen. Aber wenn alles klappt, geht dann am Montag die Chemo weiter. Ich bin sehr gespannt, wie ich das vertrage. Der 1. Tag ist auf jeden Fall immer der heftigste von den Medikamenten her. Am Nachmittag war ich dann noch beim Friseurladen, die dann meine Perücke noch kurz angepasst hat. Jetzt ist das alles erledigt. Ich bin echt so sehr dankbar, wie bisher alles verläuft. Es ist eine riesen Gebetserhörung und so viele kleine Wunder, wo man einfach nur staunen und froh sein kann. Vielen Dank euch allen!
Es ist tatsächlich am Wochenende passiert! Ich habe es hinter mir. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, um diesen Tag zu beschreiben, denn es waren so viele Eindrücke, dass man einfach nur sagen kann: unglaublich.
Am Samstag war ja nochmal richtig traumhaftes Wetter und wir hatten überlegt, es am Nachmittag noch durchzuziehen. Wir waren ja bei meiner Familie. Meine Haare wurden tatsächlich immer lockerer und man konnte ständig was rausziehen. Aber irgendwie waren wir hin und her gerissen und wir beschlossen, es am Sonntag zu machen. Bis dahin testete ich immer wieder mal, wie viel Haare sich lösen, denn umso mehr man rausziehen kann, desto „einfacher“ beschließt man, den Rest nun wirklich runterzumachen. Am Sonntag wurde es auch wieder ein Stück mehr und ich hätte mir endlos vor dem Spiegel Haare rausziehen können. Wir alle wussten, heute ist es soweit. Es hat keinen Wert mehr zu warten, bevor alles sonst wo noch rumfliegt und sich verhängt. Am Nachmittag „versammelten“ wir uns alle gespannt im Wohnzimmer: mein Mann, ich, meine Geschwister und Eltern. Es war schon ein komischer Moment, auf der einen Seite weiß man nicht, wie man damit nun umgehen wird und auf der anderen Seite war man auch gespannt, wie es danach ausschaut und wie das alles verläuft. Wir waren auf jeden Fall alle ziemlich aufgeregt. Ich hatte ja bereits am Freitag berichtet, dass wir geplant haben, das Beste daraus zu machen und ich nicht einsam beim Friseur sitzen wollte. Und so war es auch, im Wohnzimmer bauten wir unseren eigenen „Friseursalon“ auf. Ich saß in der Mitte und konnte alles im Spiegel mitbeobachten. Wir wollten alles schrittweise angehen und natürlich alle möglichen Frisuren ausprobieren. Anfangs haben wir noch die letzten Erinnerungsfotos mit normalen Haaren gemacht, wo dann doch ein paar Tränen rollten. Aber das war nur die Anfangshürde, dann war ich bereit. Mein Bruder erwies sich als äußerst engagierterer Friseur
und erst mal ging’s mit der Schere los. Das Ganze hat schon etwas gedauert, man hat ja ziemlich viele Haare am Kopf, aber dann wurde der Rasierer angeschmissen und es war “showtime”:
– einseitiger undercut
– beidseitiger undercut
– verschiedene Ponyvarianten
– Iro
– Komplettrasur auf ein paar mm
– seitliches Zick-Zack-Muster
– komplette endgültige Rasur
–> Das ist so ungefähr der grobe „Shooting-Verlauf“…
Wir machten nach jedem Stepp Fotos ohne Ende. Alle waren von den ganzen Frisuren begeistert und ich muss sagen, es war/ist echt nicht schlimm. Ich habe sogar selber dann an mir rumgeschnitten (wann schneidet man sich schonmal selber einfach einen ganzen Zopf ab? ). Jeder kam mal dran und hat irgendwas ausprobiert. Das war schon echt lustig. Ich denke heftig ist es, wenn man radikal alles auf einmal runtermacht. Aber wir haben uns so „spielerisch“ bis zum Ende rangetastet, dass es für alle ein rießen Spaß war. So eine Vorgehensweise ist nur zu emfpehlen. Der Tag hatte unglaublich viele Fassetten.
Ich war danach so erleichtert, dass diese Hürde nun geschafft war und zum anderen war ich echt froh und erstaunt, so einen „Tag der Trauer“ mit so einer Freude erlebt zu haben. Das habe ich aber auch meiner Familie zu verdanken und dem ganzen Humor . Achja, mein Bruder durfte seine Haare behalten
.
Nun, und jetzt… was soll ich sagen: ganz schön kühl ;-). Nachts brauche ich auf jeden Fall eine Mütze, außer es ist recht warm. Aber ich muss sagen, ich habe mich schnell daran gewöhnt. Das war auf jeden Fall ein impulsives, einmaliges Wochenende! Mal schauen, ob ich hier ein paar Bilder rein stell… Aber als Fazit kann ich einfach nur Mut machen, falls jemand auch mal durch sowas durch muss. Am Anfang stellt man sich das so schrecklich vor und weiß nicht, wie man damit umgehen wird. Aber man hat den ganzen 1. Zyklus Zeit, sich darauf einzustellen und das anzunehmen und wenn man dann so einen “Shooting-Tag” daraus macht, ist es einfach nur genial. Diese Bilder hat man nur einmal im Leben, Bilder, die in dieser Form sonst nieee entstanden wären… Somit ist es halb so wild, zudem ja eh alles wieder nachwächst!
Der Termin heute beim Onkologen war sehr gut! Ich bin ganz happy. Denn laut erneutem Blutbild heute sind meine Leukozyten wieder gestiegen auf 1.4. Vorgestern waren sie ja noch bei 0,4. Die Ärztin meinte, somit ist die kritische Phase erst mal überstanden. Des Weiteren konnten wir unsere restlichen Fragen mal noch loswerden. Ich darf z.B. tatsächlich Auto fahren, trotz der Medikamente und was eine sehr erfreuliche Nachricht ist: ich brauche nach der Chemo, wenn alles gut läuft, keine Bestrahlung mehr
! Denn in dieser HD18-Studie wird eigentlich alles auf die Chemo gesetzt, ich bekomme ja eine hohe Dosis und wenn die Untersuchungen ergeben, dass ich danach Krebsfrei bin, wird auch nicht mehr bestrahlt. (Früher wurden alle trotzdem noch bestrahlt, was ja wiederum neue Nebenwirkungen hat und erhöhtes Krebsrisiko im Alter usw.). Das hat mich schon echt sehr gefreut. Sicher ist es zwar noch nicht, aber es kann gut sein, dass ich einfach nur die Chemotherapie hinter mich bringen muss.
Dieses Wochenende werden wir wieder bei meiner Familie sein. Jetzt kommt noch der unangenehmste Teil an der ganzen Sache- meine Haare. Ich habe das natürlich schon immer im Hinterkopf, wann es losgeht. Meine Chemo ist jetzt 2 Wochen her, das ist auch meistens die Zeit, wo sich die Haare dann verabschieden. Und heute früh konnte ich bereits was feststellen.. zwar noch nicht extrem, aber man hat immer wieder Haare in der Hand, wenn man mit den Händen durchstreicht. Ich weiß nicht, wie radikal das jetzt gehen wird, aber ich rechne stark am Wochenende damit. Kaum zu glauben, dass am Sonntag vielleicht alles schon weg ist . Aber dieses “darauf warten” ist auch nervig und ich glaube ich bin froh, wenn es geschafft ist. Normalerweise meinte meine Friseurin, ich soll vorbeikommen, sobald es losgeht, sie macht mir dann alles runter. Aber ich glaube so will ich das nicht. Wir haben als Familie beschlossen, das gemeinsam durchzuziehen und das beste daraus zu machen. Mein Bruder hat sich doch tatsächlich bereit erklärt, dass ich ihm parallel zu mir auch alle Haare runterrasieren darf
. Da bin ich ja mal gespannt, ob ich das über’s Herz bringe
. Aber vielleicht macht es das ganze wirklich einfacher. Fakt ist, wenn schon alles runter muss, dann kann man wenigstens mal Sachen ausprobieren, die man sich so nieee schneiden würde und das mit Fotos festhalten. Irgendwie das beste daraus machen. Ist zumindest besser, als einsam beim Friseur zu hocken und unter Tränen die Haare zu verlieren… das wäre nix. Mal schauen, ob es am Wochenende tatsächlich soweit dann ist. Ich werde berichten.
So, dann genießt mal alle noch das traumhafte Wetter und das leuchten der Herbstblätter!
Jetzt möchte ich hier noch unbedingt die Gelegenheit nutzen, mich bei der Jugend & Gemeinde ganz herzlich zu bedanken!! Ich hoffe, dass es über diesen Weg die meisten lesen werden.
Denn ihr habt euch ja was ganz tolles einfallen lassen. Ich habe einen Bilderrahmen mit nach Hause bekommen, wo viele außen rum unterschrieben haben und die Mitte ist noch leer, denn diese füllt sich mit der nächsten Zeit per Post: Briefe mit persönlichen Worten und Puzzle-Teilen (das am Ende dann das Gesamtbild in der Mitte ergeben wird).
Ich freue mich jeden Tag, wenn ein neuer Brief ankommt! Vieelen Dank euch allen für die Mühe und diese tolle Unterstützung! Wenn das Werk vollendet ist, stelle ich mal ein Bild hier rein.
Der Dienstag war ja frei und ich konnte die Zeit daheim nutzen für einiges, was so anstand. Früh kam ich zwar schwer in die Gänge, aber mit der Zeit hat es dann geklappt. Mittwochs ging es dann um 09:30 Uhr zum Onkologen. Ich war sehr gespannt, was wohl mein Blutbild ergeben wird. Nach kurzem Warten wurde das Blut über den Port abgenommen. In meinem Nachsorgekalender werden die Ergebnisse immer reingeschrieben und wenn ich das alles so richtig entnehme, waren die Leukozyten beim Chemo-Start am 07.10. bei 10,8. Am 14.10. waren sie bei 1,8. Also man merkt hier schon die deutliche Veränderung. Daher auch die erhöhte Ansteckungsgefahr, umso weiter die Werte sinken. Nun, und heute liegen sie bei 0,4. Das ist schon ziemlich weit unten. Der Arzt hat mit mir deswegen nochmal gesprochen und ich soll weiterhin das Antibiotika nehmen. Ich soll 2x täglich Fieber messen und sobald was sein sollte, soll ich gleich ins Krankenhaus (falls es Wochenende ist), da dann gleich reagiert werden muss. Ich nehme ja zusätzlich noch das Cortison, was auch pusht, das unterdrückt vermutlich auch noch zusätzlich meinen Zustand. Ich fühle mich zwar schon angeschlagen, aber ich denke durch das Cortison täuscht das alles auch noch. Aber isolieren muss ich mich deswegen auch nicht- aber halt aufpassen!
Meine Thrombozyten sind auch gesunken, das kann zu vermehrten Bluten führen. Aber das wird sich alles zeigen, wie sich das äußert bei mir. Im Mund merke ich auch schon etwas die Schleimhäute, zwar noch nichts entzündet, aber irgendwie trocken und einfach etwas anders. Aber insgesamt ist der 1. Zyklus bis jetzt ganz gut verlaufen finde ich. Hoffentlich bleibt es so. Am Freitag muss ich dann wieder zur Blutkontrolle zum Onkologen und dann wieder montags. Das Blutbild ist jetzt momentan sehr wichtig in dieser Phase. Und wenn ich den Arzt richtig verstanden habe, geht es am 28.10.13 mit dem zweiten Zyklus weiter.
by sara