Den Sonntag nutzte ich noch für einige Vorbereitungen für die Op. Mittags gab’s dann nur noch eine Suppe und danach war nur noch trinken erlaubt. Nachmittags sollte ich ja dann auf Station noch anrufen um zu erfahren wann ich kommen soll… am Telefon wurde mir dann gesagt, ich bin gleich die erste und soll um 6.30 Uhr da sein. Wow, damit hatte ich erst nicht gerechnet. Aber wiederum gut, dass ich gleich dran kommen würde.. Abends packte ich noch meine Sachen fürs Krankenhaus. Ich war schon etwas aufgeregt. Schlafen konnte ich allerdings einigermaßen normal. Der Montag rückte immer näher…
by saraHeute habe ich erst mal ausgeschlafen. Die letzten Tage waren ziemlich anstrengend. Meine Gedanken kreisen sich natürlich viel um die OP am Montag. Bin ja froh, dass ich während des Eingriffs nichts mitbekomme… am Sonntag darf ich dann mittags nur noch eine Suppe essen und danach nur noch trinken. Muss komplett nüchtern sein. Sonntagnachmittag soll ich in der Klinik nochmal anrufen, erst dann werde ich erfahren, wann und wohin ich kommen soll am Montag. Ich bin echt gespannt, wie es mir geht, wenn ich nach der OP aufwache. Aber auch hier darf ich wissen, dass es jemanden gibt, der seine Hand darüber hält. Ich bin echt froh, dass nicht mein Leben in den Händen der Ärzte liegt… denn da kann man nicht restlos vertrauen. Aber ich darf vertrauen, dass Gott die Hände der Ärzte leiten wird, und nichts passiert ohne seine Zustimmung.
by saraUm 08:45 Uhr sollte ich in der Klinik erscheinen. Meine Mutter begleitete mich und es war rückblickend eine ziemliche Tour. Zuerst mussten wir uns anmelden, dann erfuhr ich, dass ich auch eine Nacht stationär wieder bleiben muss. Nach vielem Papierkram ging es dann ab zur Präoperativen Ambulanz. Dort wurde mir nochmal schön Blut abgezapft, dann ging es ab zum Ultraschall und danach zur Anästhesieabteilung (Gespräch zwecks Narkose, der Eingriff wird unter Vollnarkose stattfinden). In den Wartezeiten durfte ich dann immer schön die ganzen Bögen ausfüllen zu Vorerkrankungen usw. Anschließend folgte noch das Arztgespräch. Das Ganze dauerte ungefähr 3 Stunden. Ein hin und her. Aber so ist das.
Das Gespräch mit der Ärztin am Ende war natürlich das wichtigste. Der Eingriff wird mit einer Bauchspiegelung durchgeführt, wo dann auch mein Bauch „aufgeblasen wird“… viele kennen das ja. Und dann wird ein Teil abgeschnitten und konserviert und ein kleines Stück kommt zusätzlich noch in die Pathologie, um zu untersuchen, dass hier auch wirklich keine Krebszellen vorhanden sind. Nun Risiken sind natürlich hier bei der OP auch dabei, wenn die Ärzte pfuschen und irgendwas zu sehr verletzten, kann es sein, dass die meinen Bauch aufschneiden müssen. Zu unerwarteten Blutungen kann es natürlich auch kommen.. Aber diese schaurigen Risiken sind ja fast immer dabei. Ich hoffe es geht alles gut. Die Schnitte werden, wenn alles wie geplant läuft, nicht groß sein. Es wird eigentlich nur punktiert. Dann wird mir noch eine tolle Drainage gelegt, die sich hoffentlich einen Tag später schmerzfrei ziehen lässt. Ich habe schon ziemlich Angst vor dieser OP. Eigentlich meine größte OP bisher, der Lymphknoten war zwar auch ziemlich groß, aber in der Achsel kann man denke ich nicht ganz so viel verletzen, wie im Bauch. Aber es wird schon alles klappen. Die OP dürfte auch nur eine halbe Stunde lang dauern.
Wenn ich das dann geschafft habe, ist der nächste Schritt das Wesentliche. Der große Hauptteil: Chemotherapie.
Früh ging es wieder raus und um 08:15 Uhr ab zum Onkologen. Ich sollte doch schon eher kommen (nicht erst um 11:30 Uhr), da ich nüchtern sein musste. Mir wurde wieder Blut abgenommen und wir hatten nochmal einen Termin mit dem Onkologen. Es ging noch um etwas Papierkram und schließlich erfolgte schon die Aufklärung der Chemo, die ich dann unterschrieben habe. Er verschrieb mir gleich zwei Medikamente gegen Übelkeit vorab, da diese Nebenwirkung natürlich häufig eintritt. Wir sprachen noch über verschiedenes und teilten ihm schließlich mit, dass wir den Eingriff in der Frauenklinik machen lassen werden. Es handelt sich hier um eine Kryokonservierung (Entnahme von Eierstockgewebe, das eingefroren und somit konserviert wird). Dieser Eingriff kann glücklicherweise schnell gemacht werden und es ergibt sich dadurch die Möglichkeit, die Fruchtbarkeit und den Hormonhaushalt, die durch die Chemo zerstört werden können, wieder herzustellen. Ich hoffe natürlich, dass ich es nicht in Anspruch nehmen muss und laut Ärzte habe ich da auch sehr gute Chancen, da ich noch so jung bin, aber man hat halt leider keine Garantie. Der Onkologe hat auch dazu geraten und teilte dann mit, wir sollen den OP-Termin ausmachen und eine Woche danach wird die Chemo beginnen! Jetzt wissen wir also endlich den Start…
Danach wurde noch ein EKG gemacht und ich durfte nach Hause. Daheim habe ich gleich in der Klinik angerufen und letztendlich den OP-Termin für Montag, 30.09. bekommen. Ich solle am Freitag zur Vorbesprechung kommen.
Am Abend ging es dann noch ab zum Zahnarzt, wo alles in Ordnung war. Gut, dass dieser Punkt vor der Chemo auch erledigt ist.
Ohh, jetzt habe ich aber einiges mal wieder nachzutragen.
Zurück zum Mittwoch:
Um 08:15 Uhr ging es ab zur Knochenszintigrafie und nach einiger Warterei und kurzes Arztgespräch wurde von mir schon mal ein Körperbild aufgenommen. Ich musste mich dazu auf eine Liege legen, wo mir dann dieses radioaktive Mittel gespritzt wurde. Während des Spritzens habe ich gar nichts gespürt. Das Mittel merkt man überhaupt nicht. Das Gerät ist schwer zu beschreiben, ihr könnt es euch ungefähr wie auf dem Bild vorstellen. Bei der ersten Untersuchung/Bildaufnahme ist dieses viereckige Teil direkt von oben auf’s Gesicht zugefahren. Die Dame meinte, es stoppt kurz vor der Nase. Das war vielleicht ein komisches Gefühl. Man schaut nach oben und liegt hilflos da während so ein Betonteil auf einen zufährt und man könnte nichts machen, wenn es nicht kurz vor der Nase stoppen würde. Aber zum Glück hat es rechtzeitig gestoppt
. Man muss eigentlich nur ruhig liegen bleiben und abwarten, bis die Aufnahmen fertig sind. Das dauerte ca. eine viertel Stunde. Danach durfte ich dann gehen und wie ausgemacht später am Nachmittag wieder kommen, um weitere Aufnahmen machen zu können (bis dahin sollte das Mittel wirken).
In der Zwischenzeit hatten mein Mann und ich einen Termin bei einem Professor in der Frauenklinik. Wie ich bereits geschrieben habe und ihr auch sicherlich wisst, kann die Chemo leider so einiges zerstören, was auch das Thema Kinder angeht. Mein Onkologe hat dazu geraten, hier zur Sicherheit was machen zu lassen, da es heutzutage einige Möglichkeiten gibt und er hat uns zum Professor überwiesen. Wir irrten erst mal etwas in der Klinik rum, bevor wir endlich die Chefambulanz gefunden haben. Das Gespräch war sehr interessant, haben aber noch keinen konkreten Termin ausgemacht, weil wir hier erst mal für uns eine Entscheidung treffen mussten.
Nachmittags ging es dann wieder zur Radiologie und es wurden weitere Aufnahmen gemacht. Das hat ziemlich lang gedauert. Einmal 20 Minuten, dann die nächste wieder 15 Minuten und ich glaube danach nochmal eine weitere mit 15 Minuten. Nachdem alles überstanden war, hatten wir noch ein kurzes Arztgespräch. Dieser meinte, von den Knochen her sei alles in Ordnung. Endgültiger Befund wird dann an den Onkologen geschickt. Dann ging es ab nach Hause und der Tag war endlich geschafft.
Der Tag heute war ganz ok. Meinem Becken geht es erstaunlicherweise gar nicht mal so schlecht, spüre nicht mehr viel, aber ich schone es noch. Hätte gedacht, man hat einige Tage nach dem Eingriff noch Schmerzen.
Heute Vormittag musste ich noch zwei Termine für diese Woche regeln und verschieben zwecks Uhrzeit. Nun müsste aber alles passen.
Es geht nun so weiter, dass ich morgen um 08:15 Uhr in der Radiologie sein muss für die Knochen-Szintigrafie. Dann darf ich wohl zwischenzeitlich wieder heim (ich glaube da muss dieses spezielle Mittel im Körper erst wirken) und dann um 15:15 Uhr komme ich wieder zur endgültigen Untersuchung. Am Donnerstag geht es dann um 11:30 Uhr wieder zum Onkologen. Um 17:45 Uhr habe ich dann noch meinen Zahnarzttermin. Und dann.. ja, dann bin ich gespannt, wie es weiter geht. Welche Termine noch auf mich warten oder ob die Chemo schon bald beginnt. Allzulange dürften die auch nicht mehr damit warten… die schmerzenden Lymphknoten sind auch nervig, v.a. nachts und ich glaube so Schwellungen müssten nach der ersten Chemo schon zurückgehen.
Am Nachmittag hab ich noch meine Patientenmappe etwas geordnet, da ich gestern einige Zettel und Überweisungsscheine bekommen habe. Ansonsten ruhen wir uns aus. Stephan ist leider etwas krank geworden, nachdem ich die Tage zuvor auch gegen irgendwas angekämpft habe. Wir hoffen, dass es schnell besser wird. Es wäre schlecht, wenn ich mich anstecken würde, zwecks Behandlung… wir nehmen schon Vitamine zu uns. Wird schon werden.
Die letzte Nacht hatte ich wieder ziemlich geschwitzt, wenn das weiterhin bleibt, muss ich das dem Onkologen nochmal sagen, weil das die B-Symptome sein können und somit wäre mein Stadium nicht IIIa, sondern IIIb. Ich weiß ja nicht, ob das wegen der Behandlung überhaupt einen Unterschied machen würde… Könnte ich mal abklären.
Aber endlich geht es vorwärts. Auch der Tag gestern hat uns eigentlich schon ziemlich weitergebracht, einfach diese ausstehenden Untersuchungen, die auch aufhalten wie Lufu und Echo… das ist schon gut so.
Genießt noch die letzten Sonnenstrahlen heute!
by sara„Endlich vorbei!“- kann ich zu dem Termin heute nur sagen. Es war eher nicht so erfreulich.
Nun von vorne die ganze Story:
Ich war sooo sehr aufgeregt, wegen dieser blöden Knochenmarkentnahme. Die Warterei war ziemlich nervig, und diese Angst auszuhalten ist sehr anstrengend. Ich dachte mir ständig, ich freue mich so sehr auf danach, wenn ich wieder am Sofa liege und alles vorbei ist. Naja, wie auch immer, ich musste da jetzt durch. Um 14 Uhr waren wir dann pünktlich in der Praxis und meine Hände eiskalt wie ihr euch denken könnt. Nach kurzer Zeit holte uns der Onkologe ab. Aber erst zu einer Besprechung nochmal. Er teilte mir mit, dass er sich nun alle Unterlagen hat zukommen lassen, da es ja noch unklar war mit meinem Stadium. Er sagte, ich habe ja doch schon Knoten im Bauch und somit konnte er jetzt mein Stadium auf IIIa festlegen. Also hatte das Krankenhaus doch recht. Naja, nun wissen wir es endlich sicher. Ich hatte mich ja darauf eigentlich schon eingestellt gehabt. Ich werde dementsprechend auch eine heftigere Chemo bekommen mit 6 Zyklen (6x BEACOPP). Bestrahlung folgt danach. Der Arzt stellte mich dann noch vor eine Entscheidung, ob ich die Standard-Therapie machen will oder an der Hodgkin Studiengruppe teilnehmen möchte, die bekommen dann auch alle Unterlagen von mir und dank dieser Studiengruppe ist überhaupt die Krankheit so erforscht. Davon hatte ich im Internet schon einiges gelesen, dass da welche mitmachen. Der Unterschied ist, ich werde innerhalb der Studiengruppe nach 2 Zyklen eine PET-Untersuchung bekommen, das ist eine speziellere Tomografie und man kann feststellen, in wie weit die Zellen noch leben oder getötet wurden. Sind diese noch am Leben, bekomme ich die weiteren Zyklen wie in der Standardtherapie auch, sind die Zellen aber schon tot, wird per Zufall entschieden, ob ich nur noch halb so viele Zyklen weitermachen muss, wie Standard wäre (ich hoffe, ich gebe es richtig wieder.) Ich kann auch jederzeit da raus aus der Studie, wenn mir die Zufalls-Entscheidung dann nicht passen sollte. Das Gute ist, die Krankenkasse übernimmt hier die PET-Untersuchung, die bekommt so nicht jeder. Und da kann man anscheinend viel erkennen. Die Gruppe hat eigentlich eher Vorteile. Ich habe da zugestimmt.
Nachdem wir den ganzen Papierkram geklärt hatten, ging es los zur Knochenmarkentnahme. Ich sagte dem Doc nochmal, dass ich da echt Angst habe und er meinte nur, ach das muss wirklich nicht sein. Im Raum angekommen, musste ich mich auf die Liege auf den Rücken legen und mich zur linken Seite drehen. Das Ganze wird eigentlich in den meisten Fällen aus dem hinteren Beckenkamm entnommen, so auch bei mir. Er sagte, ich bekomm gleich die Betäubungsspritze, diese kann anfangs brennen und auch drücken aber das vergeht dann, ähnlich wie beim Zahnarzt. Ja, dann ging es schon los, Spritze rein und das brennen hat begonnen. Es war sehr unangenehm, drückte auch am Nerv. Das zieht halt einfach. Als es endlich vorbei war, hoffte ich gleich, dass das der schlimmste Teil war. Er holte dann sein Bohr-Instrument da her, und fing an in meinen Knochen zu bohren. Ich spürte nicht so viel, außer einen gewissen Druck. Dann kam der Schritt, wo er mit einer Spritze aus dem Knochenmark was rauszog. Da ich mich vorher ziemlich informiert habe, wusste ich, dass das anziehen sehr unangenehm werden kann. Der Arzt meinte, ich soll mal tief ein und ausatmen und dann die Luft anhalten und plötzlich zog er die Spritze an und diesen Punkt kann ich nicht wirklich so beschreiben oder definieren. Es geht irgendwie schon durch den ganzen Körper, sehr unangenehm und schon schmerzhaft. Ich glaube, das Gehirn kann das einfach nicht so einordnen, weil man sowas sonst nie erlebt. Eins oder beide Beine haben glaube ich kurz gezappelt
.Ich sagte danach zum Arzt: von wegen nicht schmerzhaft…
.
Ich fragte gleich, ob das jetzt das schlimmste war und er meinte, das frage ich Sie, wenn wir fertig sind. (Der Arzt hat manchmal schon echt lustige Antworten drauf, langsam gewöhne ich mich daran..)
Danach bohrte er dann nochmal mit was anderem rein, weil da glaube ich aus dem Knochen was rausgestanzt wurde oder so ähnlich. Dazu musste er innen noch kurz was abzwicken und er meinte, manche spüren das auch etwas. Das war aber nicht schlimm, habe ich eigentlich nicht gespürt, aber das reinbohren empfand ich schon intensiver, da hat es auch mehr gezogen und er sagte auch, kann ähnlich wie ein Hexenschuss ziehen, auch bis ins Bein, wenn es zu schlimm wird, solle ich mich melden. Ich versuchte es auszuhalten, es war schon sehr unangenehm. Aber als er endlich nach unten gebohrt hatte, zwickte er die Probe noch ab und dann kam es endlich raus dieses Bohr-Teil . Ich fragte dann zwei mal, ob es draußen ist, und konnte es wirklich nicht fassen, es überstanden zu haben. Mein Kopf war danach nur noch rot
. Also mein Fazit: Es ist natürlich schon zum aushalten, aber auch mit sehr unangenehmen Momenten verbunden. Ich denke da kommt es wirklich darauf an, wie empfindlich jemand ist. Ich bin schon ziemlich empfindlich, ich kann mir vorstellen, dass ich das ganze schlimmer schildere, wie es andere tun würden. Ich würde es jedenfalls nicht wieder machen wollen. Danach musste ich noch etwas liegen bleiben und durfte dann raus. Allerdings ging es dann noch weiter. Es wurde wieder mal Blut abgenommen und ich sollte dann einen Stock tiefer (ist ein Ärztehaus) zur Lufu (Lungenfunktionstest). Auf dem Weg dorthin die Treppe nach unten merkte ich irgendwann ein schnelles laufen auf meinem rechten Arm und als ich hinschaute, tropfte ich schon mit Blut rum
. Nach dem Blut abnehmen hätte ich noch länger drücken müssen. Nun, nochmal hoch, alles wurde versorgt, wieder runter, ab ins Wartezimmer. Dann kam der Lungentest- alles in Ordnung. (Witzig, wie man da atmen muss in dieser Kabine). Oben wieder angekommen, durfte ich wieder direkt zur Kardiologie weiter, für mein Herz. Dort wurde dann ein Echo gemacht. Auch alles in Ordnung. Der Arzt dort hat mir noch Beruhigungstabletten und Schlafmittel verschrieben, weil ich ihm erzählte, dass ich einen sehr leichten und unruhigen Schlaf habe und schnell aufwache. Er meinte, in so einer Situation tut es dann schon gut, wenn man wenigstens vom Schlaf erholt ist. Finde ich ganz gut. Mal sehen, ob das hilft.
Danach durfte ich endlich heim. Nun liege ich am Sofa und schone den Beckenkamm etwas . Mal sehen, ob ich es morgen noch merke, da darf ich dann auch das Pflaster entfernen. So, jetzt langt es aber. Viel zu lag der Eintrag, sorry
. Am Donnerstag bin ich wieder beim Onkologen zur Besprechung und ich glaube fast, es geht bald los. Mal sehen.
Nun freue ich mich, dass der Moment da ist, den ich mir heute früh herbeigesehnt habe: Vorbei!
“Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim; und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war.” (Psalm 139,16)
So, erstmal Entwarnung, der Termin war gar nicht schlimm heute, im Gegenteil! Also vorab, die Knochenmarkbiopsie wird erst am Montag um 14:00 Uhr gemacht (beim Onkologen) und am Mittoch noch eine Knochen-Szintigrafie, allerdings nicht beim Onkologen, sondern in einer Radiologie.
Zu dem Termin selbst heute:
Mit mulmigen Gefühl in meinem Bauch haben wir uns auf den Weg gemacht. Meine einzige Angst war eigentlich diese blöde Knochenmarkentnahme (umsonst, da diese gar nicht gemacht wurde). Dort angekommen haben wir erstmal gestaunt, wie viele Menschen da warten… diese Gemeinschaftspraxis ist unterteilt in entsprechende Abteilungen und der Platz war sehr beschränkt. Ich habe bereits den Therapieraum gesehen, wo einige auf Stühlen saßen, die eine Chemo gerade bekommen haben.. die Tür stand einfach so offen (fand ich jetzt nicht so toll). Wir kamen dann doch recht zügig dran und das Gespräch mit dem Arzt begann. Ich gab ihm alle Arztbriefe und Ergebnisse und er stellte erstmal der Reihe nach einige Fragen zu Vorerkrankungen, aktueller Zustand etc. Er machte sich erstmal ein Bild von allem. Was aber komisch, und wiederum sehr gut war, er hat irgendwie ganz anders gesprochen, wie das, was im Arztbrief vom Krankenhaus stand und was wir erwartet haben. Es ist anscheinend noch gar nicht sicher, ob ich im Stadium 3 bin!! Anscheinend hat der Krebs noch gar nicht so gestreut, wie gedacht. Ich mein die im Krankenhaus waren sich eh nicht so sicher, aber als Patient geht man ja schon nach dem Arztbrief- ist ja klar. Er meinte, die Therapie richtet sich dann nach der Hodgkin-Studiengruppe und dank der Studiengruppe ist der Hodgkin sehr gut erforscht und somit sehr sehr gut heilbar, das hat er uns nochmal bestätigt! Die Therapie richtet sich dann wohl nach so Risikogruppen und je nach dem in welcher man dann ist, bekommt man die richtige Therapie (wenn ich das ganze richtig verstanden habe). Er meinte sogar, dass ich evtl. eher in der niedrigen Risikogruppe bin… Es hat sich echt so angehört, als ob es noch nicht so weit fotgeschritten ist, so wie er gesprochen hat insgesamt. Sicher konnte er es noch nicht sagen, aber seine Vermutungen klangen ganz gut. Aber komplett schlau wurde ich trotzdem nicht aus dem Gespräch, es hat jetzt natürlich wieder neue Fragen aufgeworfen, die sich aber auch erst mit der Zeit klären, vieles kann der Arzt auch jetzt noch nicht beantworten. Fakt ist, der Onkologe muss das Staging erst noch zu Ende machen, um wirklich klare und sichere Aussagen treffen zu können, aber ingesamt hat es ziemlich positiv geklungen! Am Ende durfte ich meine wichtigsten Fragen noch loswerden (allerdings nur die wichtigsten, da vor der Tür die nächsten Patienten schon warteten..).
Anschließend wurde nochmal Blut abgenommen und er hat Ultraschall gemacht. Auch hier meinte er, im Bauchraum schaut alles normal aus, auch die Nieren passen und ich meinte noch, dass doch im Arztbrief was von einer grenzwertig vergrößerten Milz stand, aber er sagte, meine Milz hat die Größe, die sie auch haben soll.
Also ehrlich, das hat mich schon echt gewundert, was wurde denn bitte in meinen Arztbrief geschrieben?? Oder deuten wir “Leihen” die Fachbegriffe einfach nur falsch… Jetzt sind wir natürlich gespannt, ob im Bauch nun was ist oder nicht und was das Staging ergibt, wenn es endlich zu Ende ist. Jetzt heißt es wieder warten…
Ich bettelte noch um eine Narkose oder stärkere Betäubung bei der Knochenmarkentnahme am Montag, aber er meinte nur, das sei nicht nötig und zur Not soll ich eine ganz geringe Dosis von so einer Schlaftablette nehmen, dass ich ein bisschen weggetreten bin.. aber lokale Betäubung bekomme ich natürlich schon. Er meinte, es sind nur Horrormärchen, dass der Eingriff so schlimm wäre und viele Patienten von ihm sagen, die Angst davor war unbegründet. Hmm… Falls jemand von euch sowas schon hinter sich hat, bitte berichten
!
Also Fazit: Termin war sehr mutmachend, es wurden noch keine unangenehmen Untersuchungen gemacht. Das Ganze hat zwar neue Fragen aufgeworfen, in welchem Stadium ich denn nun bin usw., aber lieber ist es jetzt vielleicht doch besser als gedacht, als andersherum!
Warten warten warten.. die Geduld wird geschult.
Aber so insgesamt geht es mir echt gut, im Moment ist es halt auch noch nicht schlimm, man hat die Diagnose die Tage nach der Nachricht verdaut und ich spüre ja jetzt noch keine Auswirkungen und der Alltag ist fast so wie immer, wenn man das so sagen kann, als wenn irgendwie nichts wäre. Das ist vielleicht auch etwas verwirrend oder irreführed, keine Ahnung. Man wartet halt jetzt wieder einfach auf die nächsten Untersuchungen, bis es weitergeht. . Oder ich lebe jetzt einfach damit und habe mich daran gewöhnt.. Schwer einzuordnen. Aber es ist ja gut so. Danke an alle, die an mich denken!
Die Warterei hat nun ein Ende- morgen ist es soweit, der erste Termin beim Onkologen steht vor der Tür.
Die letzten Tage verliefen auch ruhig, außer in der letzten Nacht hatte ich um ca. halb 3 einen Schüttelfrost bekommen, wo selbst die Wärmflasche erstmal nichts gebracht hat. Mein Hals war richtig trocken und ich dachte nur, bitte nicht krank werden! Das wäre absolut schlecht. Irgendwann bin ich mit dem Schüttelfrost wieder eingeschlafen und als ich später wieder aufwachte, war mir nur noch heiß und ich musste alle Decken von mir stoßen. Danach war aber wieder alles ok. Auch jetzt tagsüber merkte ich nichts mehr. Sehr seltsam.. vielleicht sind das ja die ersten B-Symptome der Krankheit. Oder es war einfach so.. ich werde es morgen dem Onkologen auf jeden Fall erzählen.
Meine linke Achsel spüre ich auch wieder vermehrt. Es kam ja zur Untersuchung nur ein Knoten raus, aber es sind ja dort mehrere Knoten noch geschwollen, und die machen sich natürlich auch bemerkbar.
Ich bin froh, wenn die Behandlung endlich los geht. Ehrlich gesagt war mir die Pause jetzt zu lange.. diese ganze Woche zwischen Diagnose und bis es morgen mal weitergeht. Die Diagnose hat ja zuerst alles durcheinandergeschmissen. Aber jetzt die letzten Tage waren irgendwie wieder so normal, als wenn einfach nichts wäre. Ich musste ja in diesem “Stillstand” auch wieder in den Alltag zurückfinden. Ist einfach ein komisches Gefühl, schwer zu erklären…
Naja, morgen erwartet mich evtl. schon diese gefürchtete Knochenmarkbiopsie. Ich hab da ziemlich Angst davor. Ich hätte mir vielleicht lieber kein Video darüber anschauen sollen . Ich hoffe ich bekomm irgendwas, was ordentlich betäubt, Dämmerschlaf oder sowas. Mein Mann und meine Mutter werden mich begleiten.
Wichtig ist jetzt, dass der Onkologe eine eindeutige Diagnose stellt und somit die Therapie auch richtig verläuft. Man hört oft von Fällen, wo die Chemo erst zu schwach war und dann umgestellt wurde und dann zieht sich alles natürlich noch länger hin. Aber wenn die Diagnose eindeutig ist, können die mir auch gleich die richtigen Medikamente geben.
Ich werde berichten, was bei dem Termin rauskommt. Mal sehen, ob ich mich nach der Knochenmarkentname gut bewegen kann, man muss sich wohl recht schonen danach. (Falls die morgen überhaupt schon gemacht wird, aber ich vermute es.)
Warten wir ab…